Die Neurodermitis (oder atopisches Ekzem) ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen mit einer Auftrittswahrscheinlichkeit von mindestens 10% aller Kinder im Alter von 1-3 Jahren und etwa 2% aller Erwachsenen. Die Erkrankung nimmt deutlich zu. Patienten mit Neurodermitis neigen häufig auch zu Heuschnupfen (Pollinose) oder allergischem Asthma. Bei Patienten mit Neurodermitis ist die Haut trocken und leicht reizbar. Das Immunsystem zeigt gewisse Veränderungen (z.B. stark erhöhte IgE-Antikörperproduktion und Verminderung der T-Lymphozyten). Durch den chronischen Juckreiz entsteht bei betroffenen Säuglingen, Kindern und Erwachsenen häufig eine Leidensspirale, die mit verminderter Leistungsfähigkeit und reduzierter Lebensqualität einhergeht.
Therapeutisch kommen verschiedene Aspekte inklusive Kortisonzubereitungen, aber auch kortisonfreie Alternativen (z.B. topisches Tacrolimus; Protopic® oder Pimecrolimus; Elidel®) in Frage. Basierend auf der häufig großen Ausdehnung sind auch Lichttherapien mit UVA1 und UVB-311 nm erfolgreich. Schwerste Fälle müssen systemisch immunsuppressiv (z.B. mit Ciclosporin A) behandelt werden. Eine begleitende Therapie des Juckreizes und der trockenen Haut ist ebenfalls ein wesentlicher Schritt zur Minderung des Leidens.